Da die Landesmeisterschaften im Karate für die Kinder und Schüler im nahe der niederländischen Grenze gelegenen Lingen (Ems) ausgerichtet wurden, sind die Karateka und ihre Begleiter bereits am Freitag angereist. Als aktive Vertreter der Budo Sportschule Goslar e.V. machten sich Aaron Schnober, Memik Karsiz und Maximilian Pfennig auf, um sich mit ihren Gegnern aus 23 anderen niedersächsischen Vereinen zu messen.
Je älter die Teilnehmer, umso härter ist erfahrungsgemäß die Konkurrenz.
Daher hatte Maximilian Pfennig in der Altersklasse Schüler A (U 14) die
größte Herausforderung vor sich. Pfennig, der beinahe täglich trainiert und
viel Ehrgeiz sowie, für sein Alter, hervorragende Fähigkeiten zeigt, war aber sehr gut vorbereitet.
Zunächst trat Pfennig in der Kata-Disziplin (Formenlauf) an, zu der sich
ebenfalls 13 Konkurrenten gemeldet haben. Mit anspruchsvollen, aber
dennoch technisch stark und kraftvoll ausgeführten Katas setzte er sich in
der K.O.-Runde gut durch. Seine Siegesserie wurde erst gestoppt, als er
gegen ein Mitglied des Landeskaders knapp verlor. Da sich sein Gegner für
das Finale qualifizierte, nahm Pfennig anschließend an der Trostrunde teil.
Dort bewies er wieder Nervenstärke und ließ seinen Gegner keine Chance,
sodass er noch um den dritten Platz kämpfen durfte, den er verdient gewann.
Dadurch war ihm der erste Pokal des Tages sicher. Aber dabei sollte
es nicht bleiben. Als ganzheitlicher Karateka trat Pfennig in seiner Altersklasse auch beim Kumite (Freikampf) bis 49 Kilogramm an. Als Resultat des intensiven Vorbereitungstrainings
präsentierte er trotz der zahlreichen, kräftezehrenden
Begegnungen beim Kata auch im Kumite Ausdauer und starke Kämpfe. Mit
geschickten Technikkombinationen und kluger Taktik gewann er mehrere
Kämpfe. Seine guten Leistungen brachten ihn auch hier ins kleine Finale,
welches er ebenfalls für sich entschied und damit den zweiten Pokal an
diesem Tag sicherte.
Der auf Kumite spezialisierte Memik Karsiz trat in der Wettkampfklasse
Schüler B (U 12) über 38 Kilogramm an. In seinen Kämpfen bewies er, dass
er das Training und die zunehmende Wettkampferfahrung gut umgesetzt
und seine Fähigkeiten stark ausgebaut hat. Damit konnte er sich soweit
gegen die Konkurrenz durchsetzen, dass er das kleine Finale erreichte. Mit
großem Siegeswillen und seiner selbstbewussten Kampfweise gewann er
diesen Kampf und stand als Drittplatzierter auf dem Podest.
Der junge Aaron Schnober (Kinder B, U 8), der aufgrund seines Alters noch
nicht lange trainiert und in seiner jungen Sportlerkarriere wenige, aber dafür sehr erfolgreiche, Turnierteilnahmen zu verzeichnen hat, zeigte sehr
gute Leistungen. Beim Kata zeigte er im Finalkampf aufgrund dieses besonderen Turniers, seinen ersten Landesmeisterschaften, ausnahmsweise Nerven.
Daher reichte es trotz einer schön ausgeführten Kata zwar nicht für
den Sieg, aber den verdienten Titel als Vize-Landesmeister.
Beim Kumite trat Aaron Schnober ebenfalls an und zeigte mit guten Techniken und seiner taktischen Herangehensweise großes Potenzial. Am Ende stand er als Dritter erneut auf dem Treppchen.
Durch die Platzierungen in den Mediallenrängen haben sich Maximilian
Pfennig und Memik Karsiz für die Teilnahme an den Deutschen Meisterschaften der Schüler qualifiziert, die im September in Bielefeld stattfinden. Da in der Kinder-Altersklasse noch keine Deutschen Meisterschaften ausgetragen werden, muss sich Aaron Schnober bis zu seiner ersten Teilnahme an einem solchen Turnier noch etwas gedulden. Seine Leistungen sind zumindest sehr vielversprechend.
Nicht nur mit den Platzierungen, sondern auch mit den gezeigten Leistungen und der Einstellung seiner jungen Schüler ist Sensei Akay Özdemir (7.Dan) sehr zufrieden.
Die Landesmeisterschaften stellen für alle Beteiligten
immer eine Besonderheit dar, bei der sich zeigt, wie die Vorbereitung und
Wettkampferfahrung von den Schülern umgesetzt werden. Trotz der Freude über die verdienten Pokale betont Özdemir, dass dies kein Grund für Nachlässigkeit sei. Im Hinblick auf die Deutschen Meisterschaften und weiteren Turniere muss die Trainingsintensität weiter aufrecht erhalten werden, damit seine Schüler auch von dort freudestrahlend und Stolz auf gute Ergebnisse nach Hause fahren.