Das letzte Septemberwochenende war für die beiden jungen Karateka Maximilian Pfennig und Memik Karsiz ein ganz besonderes, da die Deutsche Meisterschaft der Schüler stattfand. Beide haben sich im Juni bei den Landesmeisterschaften mit starken Leistungen für die Teilnahme qualifiziert. In der Zwischenzeit haben sie sich durch intensives Training und zahlreiche Wettkämpfe, bei denen sie fast ausnahmslos gute Platzierungen erreichten, auf diesen großen Tag vorbereitet.
Die Atmosphäre eines solchen Turniers unterscheidet sich aufgrund des Charakters und der großen Bedeutung nochmal von den anderen, oft international besetzten, Turnieren. Dementsprechend kommt der Turniererfahrung zwar auch hier eine große Bedeutung zu, aber da es für Pfennig erst die zweite und für Karsiz sogar die erste Teilnahme an einer Deutschen Meisterschaft war, ist verständlicherweise eine größere Aufregung und gewisse Nervosität spürbar gewesen.
Maximilian Pfennig (U 14) hatte sich für die Disziplinen Kata und Kumite qualifiziert, in denen er auch stets bei jedem Turnier antritt und sich als feste Größe etabliert hat.
Die Turniereröffnung bestand –wie üblich- aus den Kata-Begegnungen. Pfennig, der regelmäßig am niedersächsischen Landeskader-Training teilnimmt, zeigte dabei eine ausdrucksstarke und kraftvolle Leistung. Aufgrund des seit diesem Jahr neu eingeführten Punktesystems gibt es in der K.O.-Runde keine direkten Begegnungen mehr, die über Sieg oder Niederlage entscheiden. Durch den Vergleich mit den gesamten Teilnehmern seines Pools reichte es dieses Mal leider nicht für ein Weiterkommen in die nächste Runde.
Später stand er noch beim Kumite (bis 49 Kilogramm) auf den Wettkampfmatten. Er zeigte große Einsatzbereitschaft und auch eine kluge Kampfweise. Trotz starker Versuche verlor er den Kampf gegen seinen Gegner mit einem knappen 0:1.
Beim Kumite griff dann auch der auf diese Disziplin spezialisierte Memik Karsiz (über 38 Kilogramm) in das Turnier ein. Er zeigte bereits in den vergangenen Turnieren deutliche Fortschritte bei Technik und Taktik, wodurch er sich zuletzt immer häufiger mit einer Platzierung belohnte. Sein erster Auftritt bei einer Deutschen Meisterschaften knüpft an die guten Leistungen an, auch wenn es schlussendlich nicht für eine Platzierung gereicht hat. In seinem ersten Kampf siegte er mit einer gewissen Souveränität mit einem Punktestand von 3:0, wobei er den Kampf jederzeit unter Kontrolle hatte. In der darauffolgenden Runde traf er dann auf den späteren Drittplatzierten, welcher ihn mit dem selben Ergebnis besiegte.
Auch wenn sich seine Schützlinge nicht platzieren konnten, ist Sensei Akay Özdemir (7. Dan) insgesamt zufrieden mit ihren Leistungen. Es sei nachvollziehbar, dass die Deutsche Meisterschaft als eines der Highlights im Wettkampfjahr –nicht nur bei den Athleten- mit einer zusätzlichen Anspannung verbunden ist. Da er die Leistungen der jungen Karateka mehrmals wöchentlich im Training und an den Wochenenden regelmäßig bei Turnieren sehen und ausbauen kann, traut er Pfennig und Karsiz nicht nur weiterhin viele Platzierungen bei den offenen Turnieren, sondern auch im nächsten Jahr bei den Deutschen Meisterschaften zu.